Verantwortung übernehmen im Familienbetrieb – ohne dich selbst zu verlieren
- einfach.mike
- 24. März
- 3 Min. Lesezeit
So rockst du die Verantwortung ohne Kopfweh
Beim Thema Verantwortung übernehmen im Familienbetrieb denke ich oft an die Aussage eines Freundes - der Dialog ging in etwa so:
"und, hast du jetzt schon den elterlichen Betrieb übernommen?"
"ja, Papa ist schon dabei: die Arbeit hat er mir schon übergeben..."
Damit das nicht so laufen muss - hier ein paar Tipps, wie es einfacher gelingen kann!

1. Verantwortung im Familienbetrieb übernehmen - aber wie?
Ein Familienunternehmen zu übernehmen, ist eine der größten Herausforderungen und Chancen zugleich. Plötzlich bist du nicht mehr nur der Junior, sondern der Chef. Entscheidungen, Verantwortung und oft auch generationsbedingte Konflikte prägen den Alltag. Dabei gilt es, Tradition zu bewahren, aber auch Innovationen voranzutreiben. Wie gelingt der Wechsel, ohne dass der Familienfrieden leidet und du dich selbst verlierst? In diesem Artikel bekommst du praxistaugliche Tipps, wie du den Übergang erfolgreich meisterst.
2. Warum eine erfolgreiche Übergabe so wichtig ist
Viele Familienbetriebe stehen vor einem Generationswechsel. Statistiken zeigen, dass rund 50 % aller Unternehmensübergaben scheitern – oft nicht aus wirtschaftlichen, sondern aus zwischenmenschlichen Gründen. Wer gut vorbereitet in die Nachfolge startet, hat bessere Chancen, das Unternehmen nicht nur zu erhalten, sondern weiterzuentwickeln. Das Thema ist also für alle relevant, die vor der Übernahme eines Familienbetriebs stehen oder bereits mitten im Prozess sind.
3. Drei Schlüssel für eine reibungslose Nachfolge
Um die Übernahme reibungslos zu gestalten, solltest du drei wesentliche Bereiche beachten:
Klare Rollenverteilung: Wer macht was? Welche Aufgaben übernimmst du sofort, welche in Zukunft?
Offene Kommunikation: Konflikte entstehen oft durch unausgesprochene Erwartungen. Regelmäßige Gespräche mit der Familie helfen.
Die gnadenlose Offenheit beider Seiten ist der Schlüssel: Altelasten, Versprechen, stille Vereinbarungen müssen offen auf den Tisch, damit sie nicht später zum Problem werden.
Eigene Vision entwickeln: Was möchtest du verändern? Wo siehst du das Unternehmen in zehn Jahren?
4. Sieben Schritte für eine erfolgreiche Unternehmensübernahme
Hier sind sieben praxiserprobte Schritte, mit denen du die Unternehmensübernahme meistern kannst:
1. Verstehe die Geschichte des Unternehmens
Lerne die Werte, Kundenbeziehungen und Entscheidungsprozesse kennen. Frage die bisherige Führung nach Erfolgen und Fehlern der Vergangenheit.
2. Erarbeite einen klaren Übergangsplan
Ein plötzlicher Wechsel überfordert alle Beteiligten. Ein stufenweiser Übergang mit einer klaren Zeitplanung ist meist der beste Weg.
3. Setze auf Teamwork statt Alleingang
Als neuer Chef bist du auf die Erfahrung langjähriger Mitarbeiter angewiesen. Baue Vertrauen auf und zeige, dass du ihre Meinung wertschätzt.
4. Finde deine eigene Führungsrolle
Du musst nicht die Kopie deiner Eltern sein. Entwickle deinen eigenen Führungsstil und stehe dazu.
5. Trenne Berufliches und Privates
Vermische familiäre Beziehungen nicht mit geschäftlichen Entscheidungen. Triff Abmachungen schriftlich und setze klare Grenzen.
6. Hol dir externen Rat
Mentoren, Coaches oder Berater, speziell dein Steuerberater können dir helfen, eine objektive Perspektive zu behalten und schwierige Entscheidungen besser zu treffen.
7. Bleibe offen für Innovation
Familienbetriebe leben von Tradition – aber auch von Anpassung. Digitalisiere Prozesse, entdecke neue Märkte und bleibe wettbewerbsfähig.
5. Hilfreiche Tools für den Übergang
Folgende Tools und Methoden können dich unterstützen:
Familienverfassung: Ein schriftliches Dokument, das Werte, Ziele und Regeln im Unternehmen festhält.
Workshops zur Unternehmensnachfolge: Viele Wirtschaftskammern bieten professionelle Seminare an.
Digitale Planungstools: Tools wie Trello oder Asana helfen, Übergangsprozesse zu strukturieren.
Mediation bei Konflikten: Externe Moderation kann helfen, familiäre Spannungen zu entschärfen.
6. Typische Fehler bei der Übergabe – und wie du sie vermeidest
Beim Übergang gibt es einige typische Stolperfallen:
Unklare Kommunikation: Wenn niemand genau weiß, wann welche Verantwortung übergeht, entstehen Missverständnisse.
Fehlende Wertschätzung der Vorgänger: Selbst wenn du viel ändern willst, solltest du die Arbeit der vorherigen Generation anerkennen.
Zu schneller oder zu langsamer Wechsel: Ein plötzlicher Umbruch verunsichert, aber ein zu zögerlicher Wechsel kann das Unternehmen ausbremsen.
Kein eigener Plan: Nur die Firma „weiterführen“ reicht nicht. Du brauchst eine eigene Strategie.
Persönlicher Druck: Setze dich nicht unter unnötige Erwartungen. Perfektion ist nicht notwendig – Lernbereitschaft schon.
Fazit: Tradition bewahren, Zukunft gestalten
Eine Unternehmensübernahme ist eine große Herausforderung – aber auch eine Chance. Wer strategisch vorgeht, frühzeitig plant und offen kommuniziert, kann den Generationswechsel erfolgreich gestalten. Bleibe dir selbst treu, bringe neue Ideen ein und respektiere gleichzeitig die Geschichte und Tradition. Dann steht deinem Erfolg im Familienunternehmen nichts mehr im Weg! 🚀

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